Zerstäuben von Pulvern in der Beschichtungstechnik: Elektrostatische Verfahren
Elektrostatische Beschichtungsverfahren spielen eine entscheidende Rolle in der modernen Beschichtungstechnik, sowohl für Flüssig- als auch Pulverbeschichtungen. Diese Verfahren nutzen die physikalischen Eigenschaften von elektrisch geladenen Teilchen, wodurch eine effiziente und präzise Beschichtung von Werkstücken ermöglicht wird.
Elektrostatische Beschichtung im Überblick:
Elektrostatische Beschichtungsverfahren verwenden ein elektrostatisches Feld, das durch einen Niederspannungsgenerator erzeugt wird. Dieses Feld kann Spannungen von bis zu 100.000 Volt erzeugen, wobei die Stromstärke sehr niedrig ist (ca. 100 µA). Die geladenen Beschichtungsteilchen werden von der Oberfläche des zu beschichtenden Werkstücks angezogen. Ein Umgriffs-Effekt kann dazu führen, dass die Teilchen sogar auf der Rückseite des Werkstücks haften.
Elektrostatische Beschichtungstechnologien:
- Sprühpistolen:
- Anwendung: Flüssig- und Pulverbeschichtungen.
- Technologien: Airspray, Airmix®, AirCoat®.
- Hochrotationsglockenzerstäuber-Verfahren:
- Anwendung: Flüssig- und Pulverbeschichtungen.
Elektrostatische Pulverbeschichtungstechnologien:
- Korona-Pulverbeschichtung:
- Verfahren: Ionisationsaufladung mittels Hochspannungskaskade.
- Vorteile: Geringer Verschleiß der Pistole, niedrigerer Druckluft-Verbrauch.
- Anwendungsgebiete: Universell, auch bei Effektpulverlacken.
- Tribo-Pulverbeschichtung:
- Verfahren: Aufladung der Pulverteilchen durch Reibung in einem PTFE-Rohr.
- Vorteile: Gute Aufladung durch Antihafteigenschaften des PTFE, ideal für Vertiefungen.
- Anwendungsgebiete: Glatte Oberflächen ohne Orangenhauteffekt, gut für Vertiefungen wie Felgenbohrungen.
Elektrostatische Pulverbeschichtungstechnologien bieten präzise Kontrolle über den Beschichtungsprozess und ermöglichen eine effiziente Nutzung des Materials. Die Wahl zwischen Korona- und Tribo-Pulverbeschichtung hängt von den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten des Beschichtungsvorgangs ab.